Projekt des Jahres 2023.

In etwa 24 Stunden bin ich endlich wieder zu Hause in Griechenland, nach genau 354 Tagen. Wie jedes Jahr ist die jährliche Heimreise mein persönliches fotografisches Highlight, auf das ich mich das ganze Jahr über vorbereite und freue. Auch dieses Jahr wird es etwas ganz Besonderes sein!

Letztes Jahr wollte ich nur meine Leica M8 mitnehmen, die ich kurz vor meiner Reise über eBay aus Portugal bestellt hatte. Leider kam sie ein paar Tage zu spät an und ich musste ohne sie reisen. Als Ersatz wählte ich meine gute alte FUJIFILM X100, das erste Modell dieser grandiosen Serie. Ich habe damit meinen gesamten Urlaub fotografiert und dabei fast vergessen, dass ich auch meine FUJIFILM X-T2 in meiner Tasche hatte. Ich schätzte vor allem die Einfachheit des Setups: Mit nur einer Kamera um den Hals bin ich etwa 10 Tage lang durch meine Heimat gewandert und habe meinen Aufenthalt dokumentiert.

Minimalismus.

Dieses Jahr möchte ich den Minimalismus auf die Spitze treiben und nur meine Leica M8 mit dem fantastischen Voigtländer Nokton Classic 35mm f/1.4 Objektiv mitnehmen. Drei Wochen lang werde ich ausschließlich mit diesem Setup fotografieren. Kein Backup, keine Alternativen. Ich werde nur eine Handvoll Akkus und das dazugehörige Ladegerät dabei haben.

Wie so oft hat mich der Zufall zu dieser Entscheidung gezwungen: Mein ursprünglicher Plan war, meine Leica M10 und Leica M9 Monochrom mitzunehmen. Allerdings hatte meine M10 wieder Probleme, der Messsucher verstellte sich ständig. Ich habe sie daher zur Nachjustierung an meinen vertrauten Leica Händler Foto-Görlitz in Bünde zurückgeschickt. Da die M8 ein anderes Sensoformat als meine M9 Monochrom hat, wollte ich nicht beide zusammen mitnehmen, und so habe ich mich für die M8 entschieden. Ironischerweise war dies mein ursprünglicher Plan vom letzten Jahr. Mein Objektiv wird nur mit einem IR-Cut-Filter ausgestattet sein, sonst nichts. Wenn ich mich schon für Minimalismus entscheide, dann richtig.

Was soll das Ganze?

Nun, die M8 ist - auch wenn das nur wenige glauben oder verstehen werden - eine 100% analoge Kamera. Ihre Dateien ähneln sehen aus und verhalten sich wie Scans eines Kodak-Films in Adobe Lightroom. Die Kamera ist sehr langsam und zwingt mich dazu, mir Zeit zum Fotografieren zu nehmen. Ich muss wirklich den Moment leben und genau beobachten - wie mit einer analogen 35mm Kamera. Außerdem ist das Farbspektrum der M8 unglaublich schön: Ich liebe ihre Farben mehr als die jeder anderen Kamera. Das ist ein Grund, warum ich überlege, meine M10 zu verkaufen und gegen eine M9-P zu tauschen. Mir vorzustellen, wie dieses Farbspektrum mit den atemberaubenden Farbtönen Griechenlands gepaart wird, ist einfach bezaubernd. Ich kann es kaum erwarten, die wunderschönen Blautöne meiner Heimat damit einzufangen!

Vorteile.

Ein weiterer Vorteil liegt in den 10MB DNG-Dateien der Leica M8. Dadurch kann ich Fotos von überall schnell in Adobe Lightroom hochladen, ohne dass ich zu viel Datenvolumen im Urlaub verbrauche. So kann ich uneingeschränkt unterwegs bearbeiten. Wenn ich jemals ein Foto in größerem Format drucken möchte, habe ich in Lightroom die Möglichkeit, die Auflösung zu verdoppeln. Mit modernen KI-Tools kann dieses Potenzial sogar noch weiter ausgeschöpft werden.

Ich bin wirklich aufgeregt, meine Heimreise anzutreten und drei Wochen lang mit meiner technisch "unterlegensten" Kamera zu fotografieren. Es wird wahrscheinlich frustrierende Momente geben, aber die Einschränkung, mit nur einer Kamera und einem Objektiv zu arbeiten, wird mir zweifellos neue Horizonte in der Fotografie und Wahrnehmung eröffnen.

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The Canon 5D "Classic": A timeless journey.